- 121 - Wernings auf Kotten Baakmann ---------------------------- Wenn wir den in die Geschichte der Flur Schleupe eingegangenen Kotten Baakmann näher betrachten wollen, müssen wir zunächst den Ursprung der Baakmanns im Kirchspiel Rheine nachgehen. Es ist unzweifelhaft, daß der Anfang des Blutsfadens der Baak- manns in Wadelheim zu finden ist. Den ersten Baakmann finden wir in der Markenrolle des Jahres 1469. Es heißt darin, in Wadelheim "dat Boke-hues" ein Grundherr ist nicht angegeben, doch wird es ein bischöflicher Hof gewesen sein. In der bischöflichen Willkommschatzung vom Jahre 1498 werden ein Bakman senior und ein Bakmann junior cum uxore = mit Frau genannt. Die Höfe-Schatzung vom Jahre 1534 weist den Bakman in Wadelheim mit folgendem Viehbestand aus: 5 perde, 4 koye, 4 rynder, 25 schape und 8 ferkel; 1 knecht half auf dem Hof. An Steuern wurden 6 mark, 1 schillg. gezahlt. Im Jahre 1678, 60 jahre nach der im Jahre 1618 beginnenden Verar- mung des platten Landes (30 jähr. Krieg 1618 - 1648), war auch der Bakman, der als Kötter mit Pferden registriert war, nicht in der Lage, seine Steuern zu bezahlen, er rechnet zu den Armen des Kirchspiels Rheine. Als Grundherr über den Hof Bakmann in Wadelheim wird im Jahre 1662 der Balier zu Steinfurt vom Johanniter-Orden zu Münster und halb zu den Johannitern zu Steinfurt genannt. In dem Registrum der Kirchspiel-Eingesessenen vom Jahre 1741 heißt es, Bakmann in Wadelheim hat einen Heuermann, aber auch gleichzeitig wird für Bentlage ein Johan Bakmann Cond.-Mieter vom Kloster Bent- lage? ausgewiesen. Bakmann-Bentlage ist heute Ant. Forstmann (Pensionär) an der Saline. Die Pachtliste des Gografen Michael van Coewerden vom Jahre 1784 vermittelt uns einen guten Aufschluß über das Geschlecht der Bak- - 122 - manns. Es werden uns drei Bakmanns genannt: 1. der Zeller Bakmann in Wadelheim 2. der freie Kötter B. in Bentlage und 3. der Kötter Baakmann von der Schleupe, der den Kotten Baakmann vom Bürgermeister Kerkering in Erbpacht hat. In dem Registrum anno 1798 finden wir in Wadelheim den Zeller Bakmann und dessen Leibzucht (Altenteil), ferner in Bentlage-Schleupe: auf Kerkerings Kotten Hermann Baakmann. Baakmanns Kotten bei der Saline wird nicht mehr genannt, denn er ist in freies Besitztum übergegangen. Dasselbe Register vom Jahre 1798 gibt uns Kunde von den Vorfahren des jetzigen Besitzers des Baakmanns Kotten: Willi Werning. In Feldmark-Dutum unter Schulte Berninghoff heißt es: " die aufm Horstekamp wohnen, in die wüsten Mersch-Wohnung sind: Werning und Haverlands." - 123 - Werning in der Stadt -------------------- Die Geschlechternamen der Wernings treten uns in unserer Stadt, vor allem jedoch in der Geschichte der im Kirchspiel Rheine lie- genden Bauerschaften, recht mannigfaltig entgegen. Wir finden in allen alten Schatzungsurkunden sowohl den Stammnamen Werning als auch Wernynck und Werneken. Sie sind nachweisbar in der Stadt, in Altenrheine, Catenhorn, Dutum, Eschen- und Gellendorf, Hauenhorst, Schotthock und Rodde. Die Lohnherrenrechnungen aus den Jahren 1449 - 1452 nennen uns Edink und Ludeken Werniken, Hermen Wernyken und Caerde Wernynck. In den Registern der Holzmarkenrolle vom Jahre 1469 finden wir 6 Bauernhöfe Wernings in den um Rheine liegenden Bauerschaften, aber auch in der bischöflichen Willkomm- schatzung vom Jahre 1498 treten uns in der damals recht kleinen Stadt Rheine allein 5 Wernings entgegen. Es zahlen an Schatzungsbeiträgen Joan und Ludeken W. je 4 schillg., Wilke Werning 5 schillg. sowie Hinrich Wernyken und Wernicke tho Berningchove je 7 schillg. Darf man annehmen. daß ein Wernink in Dutum auf dem Hof des Schulten Berninghoff gesessen hat? In der Vehschottunge des Oberstifts Münster vom Jahre 1534 finden wir in unserer Stadt nur einen Werning, und zwar Gert Werning, der als paup = arm bezeichnet wird. Da die Eintragungen in Kirchenbüchern leider erst ab dem Jahre 1610 vorgenommen wurden, sind wir Heimatfreunde ohne exakte Vermerkungen über das Leben und Sterben im Kirchspiel Rh. und gleichzeitig damit über die Höfe bzw. Wohnstätten der Wernings im 14. - 16- Jahrhundert. Im Stadtarchiv befindet sich vorerst nur eine Urkunde, welche sich auf die Wernincks bezieht, sie lautet: "1519 Juni 5, up arent Bonifacii Vor Egbert von Langen, Richter in Rene, bekundet Hille Wernynck mit ihrem Vormund Johan Pelser, Amtmann am HL.-Geist-Hospital in Rene, ihr Einverständnis mit der Stiftung eines Rentenbriefes von neun Schillingen aus Wylken Wygboldes Haus in Rene auf der Münster- straße durch den im vergangenen Jahre verstorbenen Detmar Wernynck, - 124 - der zu 2/3 an die Rheiner Kirche, zu 1/3 an den Kloster-Convent in Bentlage fiel. Die Rückschrift lautet: Item van dessen Breff hefft de kerke jalise sees Schilling unde den Prior to Bentlage 3 Schillinge u. yst Wydebelds Wylbers Huße up der Monsterstraße."