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                    Das adelige Haus Venhaus
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Es gehörten zu ihm im Jahre 1784:


Laukemper in Eschendorf
Schulte Wadelheim in Wadelheim
Winnemöller in Wadelheim
Brinker in Wadelheim
Röwemeier in Wadelheim
Ruten (Plagemann) in Wadelheim
Westermann in Hummeldorf
Robben in Emsb.-Glesen




Aus der sehr wechselseitigen Geschichte wissen wir, daß der
Rittersitz V. in der 1. Hälfte des 15. Jahrhunderts aus einem
Bauernerbe geschaffen wurde. Die Sage will wissen, daß Ida v.
Venhaus, als sie Christin wurde, von germanischen (heidnischen)
Priestern ertränkt sein soll, zu Ehren der Göttin Hertha im Hl.
Meer bei Hopsten.




Seit Gründung des Kapitels St. Mauritz war der Hof Venhaus die-
sem pflichtig. Nach 1420 schloß der damalige Bauer Hermann mit
dem Probst einen Dienstvertrag ab.




Später waren Besitzer Hermann v. Langen, der selbst auf seiner
Burg Hanika (Haneken bei Lingen) saß, die Grafen von Bentheim,
Bernd v. Valke, von dem es heißt, daß ihm 18 Erben-Höfe eigenhörig
waren, dann Herrn v. Valke, dessen Tochter Sofie als Erbin v. V.
den streitlustigen Balthasar von Ripperda heiratete. Dieser zog
mit dem protest. Feldherrn Christ v. Braunschweig gegen den Feld-
herrn Grafen von Tilly, wurde von diesem geschlagen, Venhaus er-
stürmt und niedergebrannt. Im Jahre 1632 wurde Venhaus wieder
aufgebaut, blieb jedoch stark verschuldet und 1666 an Math. von
der Recke verkauft. Dieser richtete einen kath. Gottesdienst
wieder ein. Bis dahin wurden die Abgaben an die reformierten Kir-
chenkassen zu Plantlünne und zu Schapen geleistet (Tibus: Geschich-
te der Kirchen).

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In dieser Zeit kam ein großes Unglück über die Bewohner von Ven-
haus. Da die auf dem Gutshof zur Notkirche umgewandete Scheune
alle Kirchgänger nicht fassen konnte, gingen viele Gläubige zur
Messe nach dem nahen Kloster Bentlage.


In einer Christnacht schlug bei stürmischem Wetter der Kahn um,
welcher sie über die Ems bringen sollte und viele Gläubige er-
tranken.


Die Tochter, Maria Theresia v. d. Recke heiratete mit päpstli-
cher Dispens den Domherrn Franz Caspar von Landsberg im Jahre
1732. So ging Venhaus 1785 dann von Clemens August v. Landsberg
im Jahre 1785 an Paul Jos. v. Landsberg und 1792 an den in den
Freiherrenstand erhobenen Reichsfreiherrn von Landsberg-Velen.
Franz Engelbert v. Landsberg, der eine Gräfin von Holzfeld ge-
heiratet hatte, verkaufte das Haus Venhaus an einen Themann zu
Lüdinghausen, der das Gut zersplitterte.


Etwa 250 ha Heide kaufte Graf Wilh. von Wedel, der Haus und Heide
1899 an den damaligen Reg.Präs. Alfred von Gescher verkaufte, er
machte alles Ödland urbar und schuf das neue Gut Venhaus, das nun
Karl v. Gescher in Besitz hat.


Lt. Tibus war Venhaus gerichtlich Freistätte für 1 Jahr und 1 Tag,
ebenso war die Burg Altena bei Schüttorf Freistätte.